La Gioia 2014 von Riecine aus der Toskana, erschien mir zum 30. Verlobungstag genau der richtige Wein. Allerdings war es mein erster La Gioia den ich verkosten durfte. Bei jeden noch unbekannten Wein gibt es immer ein Restrisiko. 43,90 Euro habe ich für eine 0,75 l Flasche bezahlt. 13,5% Alkoholvolumen. 100% Sangiovese-Trauben. 100% Sagniovese ist beim Chianti Classico nicht zugelassen. Aus diesem Grunde darf der Wein nur als IGT = Indicazione Geografica Tipica deklariert werden. Die Reifung erfolgte über mindestens 24 Monate in neuen und gebrauchten Eichenfässern.
Riecine ist mit knapp 40 Jahren in der Toskana ein noch relativ junger Weinproduzent. Die Grundlage für die heutigen tollen Weine schaffte Sean O’Callaghan. In der Toskana wird er auch mit Saint Sean = Schutzpatron der Sangiovese genannt. Carlo Ferrini führte die Idee, einen reinsortigen Sangiovese zu vinifizieren fort. Seit 2016 hat der Önologe Alessandro Campatelli die Leitung des Weingutes übernommen. Die Stilistik von Riecine ist sehr eigenständig. Die Weine gehören eher zur filigranen und fruchtbetonten Art. Übermässigen Holzeinsatz und wuchtige Rotweine gehören nicht zur Philosophie des Weinhauses.
Farbe La Gioia 2014
Dunkles rubinrot.
Aroma La Gioia 2014
Fruchtig, Kirschen, Süßkirschen, Schwarzkirschen, Vanille, Kräuter wie Thymian und Rosmarin.
Geschmack La Gioia 2014
Filigrane Frucht, etwas säuerliche Himbeeren, Süßkirschen, Schwarzkirschen, Sauerkirschen, toller Kirschfruchtmix, etwas Karamell welcher sehr dezent und harmonisch eingebunden ist.
Abgang La Gioia 2014
Süßkirschen mit einem Tick Sauerkirschen im Hintergrund, Zimt, Vanille, sehr lang.
Fazit La Gioia 2014
Die Farbe hat mich überrascht. Kein dunkler Rotwein. Aber Sangiovese hat wohl kein so dunkles rot? Aber der Duft war hat gleich überzeugt. Sehr komplex und filigran erreicht er die Nase. Im Geschmack werden die Fruchtaromen durch eine filigrane Komplexität bestätigt. Auch im Abgang ein sehr angenehmer und samtiger Rotwein. Das Holz ist sehr dezent im Hintergund eingebunden. Erst im Abgang unterstützt es ganz leicht durch Zimt und Vanillegeschmack. Manche halten den La Gioja für einen Super-Toskaner. Super-Toskaner sind allerdings Cuvees aus Sangiovese und weiteren modernen Rebsorten wie Merlot, Cabernet-Sauvingon …
Der La Gioja ist kein Super-Toskaner. Er ist aber ein großartiger reinsortiger Sangiovese! Für mich bisher der beste Sangiovese, den ich im Weinglas genießen durfte. Vom Preis- Leistungsverhältnis ein fairer Rotwein. Ein Tignanello kostet gut das doppelte bis dreifache. Erhältlich im gut sortierten Weinfachhandel wie Pinard de Picard.