Das Weingut Herzog von Württemberg befindet sich im Schloss Monrepos bei Ludwigsburg. In den meisten Fällen halte ich wenig von Genossenschaften und Staatsweingütern. Bis auf wenige Ausnahmen.
Dieses Weingut gehört bisher nicht zu diesen Ausnahmen. Da ich diese Flasche geschenkt bekommen habe, schaut man ja bekanntlich einem geschenkten Gaul nicht ins Maul. Also musste ich mein Vorurteil überwinden und den Wein zum verkosten entkorken.
Bei einem Qualitätswein aus dem Jahre 2008 habe ich eigentlich schon Überreife erwartet. Aber da hatte ich mich getäuscht!
Im Weinglas zeigt er sich im hellen purpurrot mit roten Rändern. Also sollte er im optimalen Reifestadium sein? Der Wein duftet nach dunklen Beeren mit einer leicht alkoholischen Note. Am Gaumen zeigt er eine feinherbe Note, welche noch vom Tannin dominiert wird und die Frucht überlagert. Leider ist auch die Frucht sehr bitter aber wenigstens mit langen Abgang. Wobei ich mir bei solch einer Geschmacksnote einen kürzeren Abgang wünschen würde.
Den Wein habe ich über zwei Tage getrunken. Er kam nach dem ersten Abend für etwa 20 Stunden in den Kühlschrank. Natürlich verschlossen. Allerdings pumpe ich den Sauerstoff nie aus der Flasche, da ich wissen will wie der Wein in ein paar Jahren sein könnte? Und der Geschmack war runder. Die herbe Frucht war milder. Holdunderbeeren und Tannin ergaben eine herbe Einheit. Die Blume war allerdings schwächer. Der Abgang war lang.
Man sollte diesen Wein im jetzigen Stadium durchaus für 1-2 h dekantieren und atmen lassen.
Fazit:
Ein Rotwein der mir keine grosse Freude bereitet. Für 10-12 Euro die Flasche für meinen Geschmack zu teuer. Wenn ich da an Weine vom Weingut Aldinger oder Weingut Schnaitmann in dieser Preislage denke, mag ich keinen Herzog von Württemberg mehr probieren. Leider wurde mein Vorurteil über dieses Staatsweingut nicht widerlegt. Schade.