Manchmal ist es seltsam, wie man auf einen Wein oder ein Weingut aufmerksam wird. Obwohl ich die Weine vom Weingut Escher aus Württemberg jeden Samstag im Gourmet-Supermarkt meiner Wahl vor der Nase stehen hatte, habe ich sie nie beachtet. Erst als ich mir im letzten Jahr mal wieder einen Eichelmann-Weinführer von Deutschland gekauft hatte, wurde ich neugierig. Grund dafür waren die sehr guten Bewertungen im Eichelmann. Bei einem meiner wöchentlichen Supermarktbesuche, suchte und kaufte ich mir drei verschiedene Weine vom Weingut Escher. Unter anderem auch das Meisterwerk Goldreserve.
Eine Cuvee aus verschiedenen Rotwein–Rebsorten. Exakte Angaben habe ich über den 2016er leider keine finden können. Vereinzelt fand ich Angaben über den 2015er. Merlot, Lemberger und Cabernet Franc sollen im 2015er beinhaltet sein. Im 2016er dürfte es ähnlich sein?
Das Weingut beschreibt den Ausbau wie folgt: Lange Maischegärung. Ausbau für 18 Monate in Barriquefässern welche erst und zweitbelegt waren. Ein wesentlicher Unterschied zum 2015er, welcher in 500 l Eichenfässern reifte. Der Wein wird ungefiltert abgefüllt.
Farbe Meisterwerk trocken Goldreserve 2016
Purpurrot mit violettem Rand.
Aroma Meisterwerk trocken Goldreserve 2016
Feine rote Früchte, Johannisbeeren, Himbeeren und dunkelrote Kirschen.
Geschmack Meisterwerk trocken Goldreserve 2016
Saftig, fruchtig, Himbeeren, Johannisbeeren, dunkle Kirschen und im Finale ein Schuß Brombeeren.
Abgang Meisterwerk trocken Goldreserve 2016
Leicht herb, fruchtig, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren und lang.
Fazit Meisterwerk trocken Goldreserve 2016
In der Nase war er mir zu Beginn sehr verhalten. Das mag aber daran liegen, daß ich die meisten Rotweine auf ca. 14- 15 Grad Celsius kühle. Wenn man sie öffnet und sie im Glas sind, erwärmen sie sich langsam. So kann ich die optimale Trinktemperatur herausfinden. Der veraltete Hinweis für Rotwein bei Zimmertemperatur zu genießen ist gut 200 Jahre alt und passt für unsere heutigen wohltemperierten Wohnungen nicht mehr. Nach einiger Erwärmung öffnen sich mehr Fruchtaromen. Nie penedrant. Sehr filigran.
Im Geschmack ist es ein sehr filigran ausbalancierter Rotwein. Die Fruchtaromen vom Merlot übernehmen den Löwenanteil im Geschmack. Etwas vom Lemberger schimmert hin und wieder hindurch, wird aber schnell vom Merlot wieder überdeckt. Im Abgang zeigt sich wiederum die leicht herbe Note vom Cabernet Franc. Zum Glück nicht zu viel. Genau richtig. Der Wein ist bereits trinkreif, hat aber sicherlich noch Lagerpotential für ein paar Jahre.
Toller Rotwein mit einem sehr guten Preis- Leistungsverhältnis! Ach so, der Preis liegt bei 17 € für die 0,7l Flasche. Bezugsmöglichkeiten direkt ab Weingut oder im gut sortierten Fachhandel.
