Chateau Mouton-Rothschild 1992 aus Pauillac in Bordeaux

Vom Weingut Mouton-Rothschild in Bordeaux hat wohl fast jeder schon einmal gehört? Man verbindet mit diesem Namen Spitzenbordeaux zu Spitzenpreisen! Warum ist dies so?

1922 übernahm Baron Philippe de Rothschild das wenig bekannte Weingut und führte es durch rigoroses Qualitätsstreben und gekonnte Marketingmaßnahmen zu einem der Top-Weingüter dieser Erde! Er schaffte es, daß Mouton-Rothschild 1973 zum Premier Cru erhoben wurde! Wenn man bedenkt das dies seit über 100 Jahren nur diesem einen Weingut gelang, kann man nachvollziehen was dies für eine Sensation war!

Aber auch durch einen genialen Promotioneinfall wurde die Nachfrage nach dem Wein stark erhöht. Jedes Jahr gibt es ein Etikett von einen anderen nahmhaften Künstler. Namen wie Picasso, Miro…. waren darunter schon vertreten. Es soll sogar Leute geben die es nur auf die Etiketten abgesehen haben! Die Etiketten von Mouton-Rothschild gelten als Sammlerobjekt!

Auf dem für Paulliac typischen Kieselboden werden 80% Cabernet Sauvignon, 10% Cabernet Franc, 8% Merlot und 2% Petit Verdot angebaut. Das Mischungsverhältnis ist je nach Jahr vom Erntegut und der Qualität abhängig. Die Lese des Traubengutes wird immer von Hand vorgenommen! Der Wein wird so lange wie möglich vergoren, damit er ein höchstmögliches Extraktvolumen bekommt. Der vergorene Rebensaft wird ca. zwei Jahre in neuen Eichenfässern ausgebaut. Das Ergebnis ist ein vollmundiger, langlebiger, sensationell guter Rotwein.

Chateau Mouton Rothschild 1992
Chateau Mouton Rothschild 1992

Das Bukett erinnert meist an Gewürze, Fleisch, Schokolade, Tabak und schwarze Johannisbeeren. Am Gaumen schmeckt man schwarze Johannisbeeren, Tabak, Gewürzen, Beeren, Süßholz, Vanille, Mokka und vor allem einen langanhaltender Nachhall!

Ein Wein zum stillen Genuß zu zweit! Für den optimalen Genuß sollte man eine Flasche erst im optimalen Reifestadium öffnen. Wird er zu jung geöffnet schmeckt er zwar gut, aber ist noch sehr tanninhaltig und herb im Geschmack. Je nach Qualität des Jahrganges beginnt das maximale Genussverhältnis ab 8-20 Jahren!!! Das Warten lohnt sich auf jeden Fall! Jung sollte der Wein in eine Glaskaraffe dekantiert werden, damit er etwas atmen kann. D.h. durch Sauerstoff können sich die Aromastoffe besser öffnen. Bei ganz alten Jahrgängen sollte man dies nicht tun, da diese dann kippen könnten! Optimal ist die Verwendung eines Bordeauxglases, welches sehr gut und positiv die Aromen und den typschen Geschmack betonen.

Leider hat der Wein ein großes Manko, den Preis. Unter €100 ist er kaum zu erhalten. Meist kostet eine Flasche sogar ein paar hundert Euro! Am günstigsten erhält man ihn meist in der Subskription. Dies ist in Bordeaux eine Art Vorverkauf. D.h. man kauft den Wein wenn er noch im Faß lagert. Bezahlung erfolgt sofort nach Rechnungserhalt. Die Lieferung erfolgt ca. 1-2 Jahre später wenn der Wein auf Flasche abgefüllt ist.

Ich habe bisher nur einen 1992er im Glas. Da dies ein für Bordeaux schlechtes Jahr war, habe ich mit einem Freund 12 Flaschen in der Subskription gekauft. Jeder bekam 6 Flaschen. Für ein schlechtes Jahr war der Wein unverschämt gut. Ein weiterer Vorteil des schwachen Jahrgangs, ist das der Wein schneller trinkreif war. Damals hat mich eine Flasche ca. 30 DM in der Subskription gekostet. Nachdem der Wein abgefüllt war und in den Handel kam wurde er für ca. 90 DM gehandelt.

Fazit: Mouton-Rothschild ist ein Wein für die besonderen Augenblicke im Leben. Ein aktueller Jahrgang (Stand 2019) kostet derzeit ca. 500 -800 € je 0,7 l Flasche. Kein Schnäppchen. Bezugsmöglichkeiten ist der Fachhandel.

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