Was fasziniert mich oder andere Menschen so am Wein? Da gibt es sicherlich sehr viele Antworten auf diese Frage. Eine zumindest für mich gewichtige ist sicherlich die Geschmacks- und Aromenvielfalt der Weinrebe. Je nach Wetter, Klima, Boden und Bearbeitung durch den Winzer entstehen jedes Jahr individuelle Weine. So bin ich von Zeit zu Zeit auch immer wieder auf der Suche nach neuem mir noch nicht oder weniger bekannten Weinen und Rebsorten.
Moderebsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay und wie sie alle heissen werden inzwischen in fast jedem Land angebaut. Und erschreckenderweise schmecken auch viele davon sehr ähnlich und nur die von guten Winzern kann man als eingeständig und sehr gut bezeichnen. Diese kosten allerdings meist auch ihr gutes Geld.
Aber bei der Suche nach derzeit nicht so beliebten oder nicht so weit verbreiteten Rebsorten kann man oft interessantes und wohlschmeckendes entdecken. Zumindest entdeckt man etwas eigenständiges. Und Individuelles ist meiner Meinung nach in der heute oft uniformen Zeit etwas bewahrenswertes.
Also habe ich mich entschloßen mein Geschmacks- und Wissensdefizit über die Traubensorte Malbec zu reduzieren. Eigentlich erstaunlich welches Schattendasein diese Rebsorte bisher fristet? In Frankreich wird sie eigentlich nur in Cahors als Hauptrebsorte für kantige Rotweine angebaut. In Bordeaux wird sie in ganz seltenen Fällen in geringen Anteilen für Cuvee`s verwendet. Umso erstaunlicher ist die Tatsache das Malbec in Argentinien die am meisten angebaute Rebsorte ist! Und noch ertaunlicher ist das von dort wohl auch die besten Malbec herkommen sollen?
Dieser Aussage aus verschiedenen Infoquellen wollte ich nachgehen. Also habe ich im nächsten besseren Supermarkt zwei argentinische Malbec in den Einkaufswagen gestellt. Und siehe da, im Weinkeller schlummern ja auch noch 4 Flaschen Cahors die so langsam ihre Trinkreife erreichen dürften! Perfekt. Drei Weine und der Vergleich kann los gehen. In den nächsten Wochen werden folgende Weine verkostet:
- Espiritu de Argentina, Mendoza, Argentinien – Malbec 2006 – 5,99 €
- Finca Flichman, Mendoza, Argentinien – Malbec Reserve 2007 – 6,49 €
- Chateau du Cedre, Cahors, Frankreich – Les Prestige 2005 – 12,90 €
Auf den ersten Blick erscheint der Les Prestige vom Chateau du Cedre doppelt so teuer. Allerdings handelt es sich um einen lange lagerfähigen Rotwein der meist einige Jahre braucht um seine Trinkreife zu erreichen. Wenn man ihn dann mit anderen Rotweinen mit solchem Entwicklungspotential vergleicht ist er mit 12,90 € als günstig anzusehen. Aber nach den Verkostungen werde ich schlauer sein ob er den höheren Preis gerecht wird.
Ach ja die Weine werde ich einzeln hintereinander verkosten. Drei auf einmal ist mir und meiner Frau auf einmal dann doch zu viel Alkohol. Also wird der Rebsortenvergleich auf drei Wochenenden verteilt.