Mein erster Wein vom Weingut Knauß aus Weinstadt-Strümpfelbach. Seit 1995 wird Weinbau unter dem eigenen Namen betrieben. 18 Hektar werden bearbeitet. 65% Rotwein und 35% Weißwein. Bei meiner Suche nach einem sehr guten Chardonnay aus dem Remstal wählte ich den Sonnenberg aus Beutelsbach 2019 zur Verkostung aus.
Ein Lagenwein. Damit sollte er zu den besten des Weingutes gehören. Der Ertrag wird auf bis zu 30 l/ar reduziert. Ob das auch auf den Chardonnay zutrifft bleibt allerdings unklar. Darüber informiert das Weingut leider nicht. Die Reben sind 17 Jahre alt. Damit im Vergleich zu den anderen Lagenweinen noch relativ jung. Aber im Remstal ist Chardonnay noch nicht so lange vertreten. Mit 17 Jahre alten Chardonnay-Reben gehören diese sicherlich zu den älteren im Remtal. Die Trinkreife wird mit 2 bis 7 Jahren angegeben und es wird ein karaffieren im jungen Altern empfohlen.
Farbe Chardonnay Sonnenberg Beutelsbach 2019
Blasses hellgelb.
Aroma Chardonnay Sonnenberg Beutelsbach 2019
Krautig, Kohl, mehrfach aufgekochter Kohleintopf (Sorry, der Wein hat einen Böckser) – Der Kohlduft verschwindet nach mehrtägigen belüften. Danach duftet er frisch nach Zitrusfrüchten.
Geschmack Chardonnay Sonnenberg Beutelsbach 2019
Mild, cremig, reife Ananas, etwas Pampelmuse, Limettenabrieb, sehr cremgi, butterig, Litschii.
Abgang Chardonnay Sonnenberg Beutelsbach 2019
Butterig, Pampelmuse, etwas Ananas, sehr lang.
Fazit Chardonnay Sonnenberg Beutelsbach 2019
Ehrlich gesagt bin ich vom Duft stark irritiert. Der stinkt enorm nach vergorenen Kohl. Da mag ich gar nicht mehr von trinken. Zu erst riecht man wenig. Dann kommt langsam aber sicher der Kohlduft, welcher immer penetranter wird. Erst nach mehreren Tagen verschwindet der Böckser. Sicherlich auch der Grund, daß das Weingut ein karaffieren vor dem Genuß empfiehlt. Der Geschmack ist dagegen einem guten Chardonnay entsprechend fruchtig mit cremiger Butter. Auch der Abgang ist hervorragend. Aber die Nase macht für mich alles kaputt. Auch am zweiten Tag kommt der Kohlgeruch nach einer Weile. Sorry, ich mag einen Wein nicht stunden- oder tagelang belüften damit er nicht mehr stinkt. Für diese Preisklasse ist das für mich nicht akzeptabel.
Noch eine Ergänzung zum Thema Böckser. Dieser kann bei reduktiven Ausbau bei Weißweinen entstehen. Das ist eine chemische Reaktion. Als Fehler wird das interpretiert, wenn der üble Geruch auch mit Belüftung nicht verschwindet. Bei dem Wein ist es für mich schon grenzwertig. Mag aber auch daran liegen, daß ich in 40 Jahren noch nie einen Böckser hatte.