Spätburgunder Junge Reben *** 2006 – Weingut Schnaitmann

Die Rebsorte Spätburgunder ist wohl inzwischen bei einigen deutschen Winzern recht beliebt. Obwohl sie wohl zu den Diven unter den Rebsorten gilt, konnte die Qualität der Spätburgunder aus deutschen Lande in den letzten zehn Jahren auf breiter Basis spürbar gesteigert werden. Insbesondere in Weinregionen wo die Rebsorte schon länger angebaut wird, gibt es heute meist auch Spätburgunder die den Vergleich mit den teuren und edlen Weinen aus dem Burgund nicht zu scheuen brauchen.

Aber diese wirklich tollen Weine haben alle eines gemeinsam. Sie sind für meinen Geldbeutel einfach zu teuer. Zwar sind sehr viele der guten und sehr guten deutschen Spätburgunder im Vergleich zu den fränzösichen Burgundern noch relativ günstig. Aber 30 bis 120 € für eine Flasche Spitzenburgunder aus Deutschland ist für mich leider zu viel des Guten.

Die Suche nach günstigen aber guten Spätburgundern ist da mit vielen Enttäuschungen verbunden. Insbesondere wenn man sich auf französische konzentriert. Leider entscheidet dort über Qualität mehr der Name des Winzers als die Lage der Rebe. Licht und Schatten liegen hier oft sehr nahe beieinander. Aber auch aus deutschen Anbauregionen erhält man von der selben Lage oft unterschiedliche Qualiäten. Auch hier ist oft die Handschrift und das Können des Winzers die Basis für die Qualität.

Auf der Suche nach einem guten Spätburgunder unter 20€ die 0,75l Flasche bin ich auf den Spätburgunder Junge Reben *** vom Weingut Schnaitmann aus Fellbach im Remstal gestossen. Nun erwartet man bei Jungen Reben nicht unbedingt einen Hammerwein. Auf der anderen Seite sind 14,90 € auch nicht gerade günstig für eine Flasche Wein. Trotzdem kaufte ich eine Flasche um sie ein paar Jahre in den Keller zu legen.

Nun in diesen Tagen war die Neugier größer als die Geduld und die Flasche wurde geöffnet. Wie es sich gehört ein schöner langer Korken. Wobei ich ehrlich gesagt inzwischen andere geschmacksneutralere Verschlüße favorisiere.

Burgunder Rotwein im Weinglas
Burgunder Rotwein im Weinglas

Im Glas prasentiert sich ein rubinroter Spätburgunder. Die Farbtönung ist weder dunkel noch durchsichtig. Also in der Mitte gelegen. An der Farbtönung erkennt man das der Wein bereits etwas gereift ist aber auch noch weiteres Reifepotential hat. Er duftet nach Sauerkirschen und wie nach einem Platzregen an einem heißen Sommertag! Am Gaumen schmeckt man eine feinherbe Frucht die nach Kirschen und roten Johannisbeeren mundet. Der Wein endet in einem langen Abgang mit leicht pfeffriger Note.

Fazit:

Ich muß gestehen ich bin mal wieder positiv überrascht! Dieser Spätburgunder ist auf jeden Fall seine 14,90 € Wert! Er zeigt bereits ein sehr schönes Reifestadium mit feinen Frucht-Tanin Gleichgewicht. Wer Spätburgunder etwas samtiger mag, sollte ihn noch ein bis drei Jahre reifen lassen. Der Gault-Milau titulierte das Weingut Schnaitmann als die Nummer eins beim Spätburgunder in Württemberg. Da dies mein erster Spätburgunder von Schnaitmann ist kann ich dem Gault Millau beim besten Willen nicht widersprechen!

Im Weinkeller schlummern noch zwei Flaschen vom Simonroth Spätburgunder R 2006. Die lasse ich aber noch das ein oder andere Jahr schlummern. Ehrlich gesagt bin ich aber bereits sehr gespannt wie dieser Wein sein wird? Bezugsmöglichkeit direkt beim Weingut Schnaitmann in Fellbach oder Fachhandel wie Pinard de Picard.

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