Als Kind bin ich in Schmiden aufgewachsen. Schmiden wurde in den 70er Jahren zu Fellbach eingemeindet. Seitdem habe ich ein zwiespältiges Verhältnis zur Stadt Fellbach.
Trotzdem mag ich die Weine vom Weingut Aldinger und Schnaitmann sehr. Die Qualität der Weine überzeugt mich seit vielen Jahren. Schlechte Weine sind mir von beiden Winzern nicht bekannt! Und das Preis- Leistungsverhältnis ist meist gut bis sehr gut.
Vor einigen Jahren erhielt ich zu Weihnachten einen Merlot *** trocken vom Weingut Aldinger geschenkt. Immerhin hat damals eine Flasche 25 Euro gekostet. Der Gault Millau hat den Merlot für den besten des Jahres in Deutschland gekürt.
Da die Aldinger-Rotweine in jungen Jahren oft noch verschlossen sind, habe ich die Flache für ein paar Jahre in den Keller gelegt. Am 25. Dezember 2013 war es dann soweit. Die Flasche war fällig. Unter Berücksichtigung des mutmasslichen Reifepotentiales und der schnelleren Reifung, durch die Lagerung in meinem zu warmen und trockenen Keller, sollte der Wein nun die optimale Trinkreife haben? Im Prinzip hilft da nur öffnen und probieren. Nur schade wenn man sich vertan hat und nur eine Flasche Vorrat hat. Also habe ich am 1. Weihnachstfeiertag den Rotwein entkorkt.
Er duftet blumig, nach roten dunklen Beeren und intensiver Vanille! Er mundet mit sehr fein eingebundenen Tannin und Röstaromen und leicht säuerlicher Fruchtigkeit von Himbeeren, Brombeeren und Holunderbeeren. Er endet mit einem langen Abgang.
Fazit:
Kein oberflächlicher Merlot wie man ihn oft aus Südeuropa kennt. Eher ein vielschichtiger filigraner Merlot, der dank des gekonnten Einsatzes von Barrique, eine sehr feine Balance zwischen Frucht, Tannin und Barrique-Noten zeigt.
Der Wein dürfte auf seinem kulinarischen Höhepunkt angekommen sein. Bei wohltemperierter Lagerung kann er vielleicht noch das ein oder andere Jahr gelagert werden und sein Niveau halten. Ein Merlot auf internationalen Niveau.